Weingut Thomas Plackner

Der Traum vom Weinmachen

Ein Urlaub in der weinreichen Steiermark sollte der Beginn einer viel längeren, einer viel größeren Reise sein – der Reise meines Lebens: Der Gedanke „Es muss machbar sein, als Quereinsteiger und ohne langjährige Ausbildung Winzer zu werden! Oder?“ beschäftigte mich schon lange. Doch würde die Theorie der Praxis, eine Träumerei der Arbeit auf einem Weingut standhalten?

Ich sollte es erfahren, als ich bei der Weinlese im Weingut Knebel in Winnigen an der Mosel viereinhalb Wochen mit der inneren Haltung „Arbeite als wäre es dein eigener Betrieb“ mithalf und am Ende für mich unverrückbar feststand: Das eigene Weingut ist das Ziel. Bei Praktika in weiteren renommierten Betrieben wie Reinhold Haart, Immich-Batterieberg, Rudolf Fürst und Zehnthof Luckert sammelte ich zusätzliche und wertvolle Erfahrungen – immer bestärkt und unterstütz von meinem Freund und Weinmacher Gernot Kollmann.

Das Finden geeigneter Flächen braucht mehr Zeit als geplant. Da ist zunächst die Gebietsfrage – nicht zu warm soll es sein, denn ich liebe Rebsorten wie Riesling und Silvaner. Die Suche führte mich auch an die Nahe – ein verlockendes Lagenpotential! Mein Bauch jedoch gab mir das eindeutige Signal: „Du musst in die Heimat, nach Franken!“. Dort gute Flächen mit Potential zu finden – am liebsten Steillagen, bestockt mit Silvaner – ist eine große Herausforderung. Diese Suche dauert noch an, hat inzwischen aber auch gute Kontakte zu einigen fränkischen Winzern hervorgebracht. So entstanden die beiden ersten Weine in Kooperation mit Klaus-Peter Heigel in seinem Betrieb in Zeil am Main. Ein erster Schritt. Der zweite wird folgen.
Franken – die Heimat

Ich habe in vielen deutschen Städten gelebt und gearbeitet, habe auch einige Zeit in den USA verbracht. Dabei wurde die Verbundenheit zu meiner fränkischen Heimat immer stärker. Bei der Suche nach geeigneten Weinbauflächen war ich auch in anderen Weinanbaugebieten unterwegs und auf einem guten Weg fündig zu werden. Ein Gefühl wurde dabei immer stärker, bis es Gewissheit war – nur Franken kommt für mein Weinprojekt in Frage! Die fränkische Genusskultur mit all Ihren Facetten ist für mich einfach lebenswert. Und oft drehen sich die Räder in Franken noch langsamer als in den hektischen Metropolen unserer Zeit. Langsamkeit und Ruhe, die Raum lassen für die Produktion und den Genuss von erstklassigen Nahrungs- und Genussmitteln, beeindrucken mich immer wieder und erinnern mich an das, was mir bei meiner Arbeit wirklich wichtig ist: Gelassenheit und Besinnung auf die Dinge, die wirklich zählen. Für mich ist Franken wieder mein Zuhause geworden. Dazu gehören für mich auch meine Weine, ein stilles Lächeln und das gute Gefühl, daß bestimmte Dinge auch einmal ihre Zeit brauchen. So wie guter Wein.

Und so wurden auch die Rebsorte – Silvaner – und die Weinflasche – der klassische fränkische Bocksbeutel – ganz bewusst gewählt. Sie sind die Quintessenz des Weins meiner fränkischen Heimat.
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